Referat Um- Ausbau AMP Burgdorf

Oberstlt Adrian Schwitz, Stv. C Ns ALC Thun begann das Referat mit einem Rückblick über die Entstehung des AMP Burgdorf. Mitte der 1940-er Jahre waren die Einstellmöglichkeiten im eidg. Zeughaus Burgdorf erschöpft. Temporär wurde die Markthalle Burgdorf für den Betrieb einer provisorischen Werkstätte gemietet.

Von Thun aus wurden während vieler Jahre Reparaturequipen in die ganze Schweiz entsandt, um Fahrzeuge zu reparieren oder eine Überführung anzuordnen. Mit der Schaffung von neuen zusätzlichen Reparaturbasen ergab sich die Notwendigkeit einer koordinierten und zentralen Führung. 1951 wurde in Thun die Direktion der Armeemotorfahrzeugparks gegründet. Mit der Entwicklung der Mechanisierung und Motorisierung der Armee wurde der Bedarf von Armeemotorfahrzeugparks zusätzlich erhöht. Von 1951 bis 1970 entstanden so die AMP Romont/Rothenburg, Hinwil, Burgdorf, Othmarsingen, Bronschhofen und Grolley.

Mitte 1999 wurden die verschiedenen AMP’s zusammengeführt, aus welchen die heutigen Hauptstandorte der Armeelogistikcenter entstanden.
Einige Kennzahlen aus dem Jahre 2000: Rund 75 Personen waren im AMP Burgdorf beschäftigt. Über 2'500 Radfahrzeuge und 200 Raupenfahrzeuge waren garagiert. Rund 6'000 Rad- und 220 Raupenfahrzeuge wurden durch die Truppe gefasst und zurückgegeben und über 60'000 Ersatzteile herausgegeben.
Im Jahre 2005 wurde der Fahrzeugbereich im Raum Thun, Bern und Wangen a.A. konzentriert. Mit der Armeereform XXI und Verkleinerung der Armee war man der Meinung, dass man den Standort Burgdorf aufgeben könnte. Bereits während der Umlagerungen wurde rasch klar, dass die Platzverhältnisse für Material und Fahrzeuge kaum ausreichen würden. Als im Jahre 2008 auch noch die alte Pferderegie in Thun dem ZSHAM zugeteilt wurde, war offensichtlich, dass am Standort Burgdorf festgehalten werden musste. In den folgenden Jahren wurde der AMP Burgdorf für die Bewirtschaftung von Panzer-Ersatzteilen, der schweizweiten Lagerung von Train-Material und als Werkstätte und Lager der ZSHAM genutzt.
Als im Jahre 2018 die Miliz mit erhöhter Bereitschaft geschaffen wurde, war Burgdorf zu einem sehr wichtigen Standort des ALC Thun geworden. Es fanden wieder viele Material- und Fahrzeugübernahmen für die Truppe statt. Auch prägte die VT RS 47, Kp 5 seit Jahren das Bild der Aussenstelle Burgdorf, welche in der Truppenunterkunft einquartiert waren.

Als im Jahr 2019 die Aussenstelle Bern/ Wankdorf geschlossen wurde, wurde diese in die Aussenstelle Burgdorf integrierte. Dies hatte zur Folge, dass zusätzlich Sonderfahrzeuge sowie Instruktorenfahrzeuge während dessen Abwesenheiten (zB Auslandeinsätze) garagiert wurden.
Stand heute liegt noch keine Baubewilligung für den Aus- und Umbau des Aussenstandorts Burgdorf vor, da noch vereinzelte Einsprachen hängig sind und zurzeit noch in Verhandlung sind. In einer ersten Phase wird die neue Selbstbedienungstankstelle im Bereich des Lochbachs erstellt. Die Sicherheit für die Grundwasserversorgung wird durch den Neubau der Selbstbedienungstankstelle ausserhalb der Grundwasserzonen erhöht.
In weiteren Etappen werden einzelne Hallen zurückgebaut sowie das heutige Werkstattgebäude umgebaut. Danach wird das neue Logistikgebäude in zwei Phasen erstellt. Die Aussenstelle Burgdorf wird auch während der verschiedenen Umbauphasen in Betrieb bleiben.
Die geplante und zunächst von höchster Stelle von Burgdorf vereitelte Photovoltaikanlage kann nun dank (m)eines politischen Vorstosses im Stadtparlament von Burgdorf doch noch realisiert werden. Die Folgen für den Verkehr durch Burgdorf werden während der Bauphase spürbar sein, nach Inbetriebnahme wird das Verkehrsaufkommen allerdings geringer ausfallen, da Umlagerungen wegfallen und die VT RS 47, Kp 5 nach Wangen a. A. umstationiert wurde.

Im Weiteren wird der Bahnzubringer im Lochbach saniert, damit künftig wieder vermehrt Material und Fahrzeuge per Bahn verschoben und angeliefert werden kann. Ein Anschluss an ein Fernwärme-netz aus der Umgebung ist ebenfalls geplant.
Oberstlt Schwitz beantwortete noch einige Fragen aus dem Plenum und stand im Anschluss während des gemütlichen Teils geduldig zur Verfügung.