Referat Gebirgskrieg

 

Die Ausführungen von Oberst i Gst David Accola, Stv J3 und Chef Operationszentrum, wurden von einer grossen Anzahl Mitglieder begeistert mitverfolgt.


Folgende Länder hatten untereinander Bündnisse:
· Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Königreich Italien (bis 1915)
· Frankreich, United Kingdom, Königreich Italien (ab 1915)
· Russisches Reich, Serbien


Das tödliche Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau am 28.06.1914 in Sarajewo, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Nach einigen Drohungen und Ultimaten erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg (Beginn des 1. Weltkrieges). Das Deutsche Reich und Russische Reich, Frankreich und im weiteren Verlauf Grossbritannien, die Türkei und das Königreich Italien wurden aufgrund der Bündnisverpflichtungen in den Krieg hineingezogen. Die Schweiz befand sich im Zentrum sich bekämpfender Staaten.


Die Schweiz löste die Mobilmachung aus und ging an den Grenzen in Stellung. Der Film "Gilberte de Courgenay" vom Burgdorfer Franz Schnyder gibt Einblick, wie es zu dieser Zeit zu und her ging. Auftrag der Armee war es, die erklärte Neutralität im Bedarfsfall auch unter Waffenanwendung glaubhaft  durchzusetzen und das Land gegen jeden Angreifer zu verteidigen. Kriegsführenden Staaten war es verboten, Schweizerisches Territorium zu
betreten, für sich zu nutzen aber auch zu überfliegen oder zu überschiessen.


Einige Kernaussagen zu den Ereignissen in der damaligen Dreiländer-Ecke im bündnerischen Münstertal:


· Es gab in dieser Zeit einen regen Tauschhandel unter den Soldaten der dort stationierten Truppen der Schweiz, Österreich-Ungarns und Italiens.
· Mit fortlaufender Kriegsdauer wurde die Versorgungslage – insbesondere für Österreich zusehends schwieriger. Ende des Krieges betrug das Durchschnittsgewicht dieser Soldaten noch rund 40 kg.
· Die meisten Toten waren durch den Einfluss der extremen Witterungsverhältnisse zu beklagen (Erfrierungen, Lawinen, Blitzschlag). Eigentliche, militärische Angriffsaktionen führten ebenfalls zu Opfern, die Zahl ist im Vergleich jedoch gering. Tote auf CH-Seite gab es unter anderem durch erfrieren, Spanische Grippe, Lawinen und Querschläger.
· Wie bringt man Kanonen auf über 3'500 m Höhe? Man nehme z.B. russische
Kriegsgefangene und sende einen Mann mit einem Rum-Fass vorab. Von Zeit zu Zeit gab es einen Schluck als Ansporn (man hat noch solche Fässer gefunden).


Die Schweizerische Eidgenossenschaft hatte Glück, (auch) von diesem weltweiten Konflikt militärisch nicht unmittelbar betroffen zu sein. Tausende von Schweizer Soldaten leisteten während den Jahren 1914 – 1918 Ihren Landesverteidigungsdienst an dieser Dreiländergrenze und wurden zu Augenzeugen einer Auseinandersetzung am höchstgelegenen
Nebenkriegsschauplatz der Weltgeschichte. Die Augenzeugen sind verstorben. Geblieben sind deren Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften.
Einiges davon können Sie im Museum des "VEREIN STELVIO-UMBRAIL 14/18"
(www.stelvio-umbrail.ch) sehen. Der Verein ist bestrebt, die heute noch auffindbaren Spuren des 1. Weltkrieges in der Region der höchsten Alpenpässe zu sichern, zu dokumentieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Überzeugen Sie sich selbst vor Ort oder besuchen Sie die oben erwähnte Internetseite auf der Sie auch die Möglichkeit haben mit dem
Verein in Kontakt zu treten um zum Beispiel einen Betrag zu spenden.


Unser aller Dank gilt Oberst i Gst Accola der uns als Initiant des VEREINS STELVIOUMBRAIL 14/18 kompetent und engagiert durch den Abend führte, welchen wir angeregt und in gemütlichen Rahmen ausklingen liessen.

 

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